CoreValve: Fa. Medtronic©
Aortenklappenimplantation über die Leistenarterie (TAVI)
Bei einer Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) wird in der Regel die erkrankte Herzklappe durch eine neue Herzklappenprothese ersetzt. Hierfür ist eine Operation notwendig. Bei einigen Patienten ist der chirurgische Eingriff wegen der Operationsrisiken nicht vertretbar.
Bei diesen Patienten kann eine Aortenklappenprothese über die Leistenarterie („transfemoral“) in örtlicher Betäubung mit Sedierung oder in Vollnarkose ohne Herz-Lungen-Maschine implantiert werden. Dafür wird zunächst die verengte Herzklappe mit einem Ballon aufgedehnt und dann eine neue Herzklappe über einen Herzkatheter an der Stelle der alten Klappe eingesetzt. Die neue Herzklappe ist entweder auf einem Ballon montiert (Edwards Sapien) und wird durch das Aufblasen des Ballons entfaltet, oder sie kann sich selbst entfalten, nachdem eine äußere Hülse zurückgezogen wird (Medtronic CoreValve).
Die Eingriffe über die Leistenarterien (transfemoral) finden in unserem Herzkatheterlabor im Krankenhaus Hietzing statt.
Aortenklappenimplantation über die Herzspitze
Sind die Gefäße in der Leiste zu klein, um einen großen Katheter einzuführen, gibt es die Möglichkeit, durch eine minimal-invasive Operation eine neue Herzklappe zu implantieren. Hierbei ist eine Vollnarkose notwendig, aber der Brustkorb muss nicht komplett eröffnet werden. Der Einsatz einer Herzlungenmaschine ist nicht nötig. Es wird im Bereich der Herzspitze der Zwischenrippenraum eröffnet, um dann am schlagenden Herzen über die Herzspitze („transapikal“) einen Katheter einzuführen. Die verkalkte und verengte Herzklappe wird zunächst mit einem Ballon aufgedehnt und dann eine Ballon-montierte Herzklappe durch Aufblasen des Ballons eingesetzt. Der Katheter wird anschließend entfernt, und die Herzspitze sowie der Zwischenrippenraum verschlossen.
Die transfemoralen Eingriffe führen Kardiologen in unserem Herzkatheterlabor durch, wobei ein Herzchirurg bei jedem Eingriff für mögliche Notfälle zur Verfügung steht. Die transapikalen Eingriffe werden von Herzchirurgen zusammen mit Kardiologen in einem Hybrid-Operationssaal durchgeführt.
Minimal invasive Eingriffe an defekten Herzklappenprothesen oder Klappensprengungen (Ballonvalvuloplastie)
Hierzu gehören Aortenklappenimplantationen über die Leistenarterie bei bereits vorbestehender und defekter Aortenklappenbioprothese (Klappe-in-Klappe; valve-in-valve) oder die minimal invasive Aortenklappenimplantation bei Patienten, die bereits eine Mitralklappenprothese haben.
Die Ballonvaluloplastie ist ein Eingriff, bei dem die verengte Aortenklappe mit Hilfe eines Ballons geweitet (oder aufgedehnt) werden kann. Das Verfahren ist in einem kurzen Eingriff mit Hilfe eines über eine Leistenarterie eingeführten Katheters durchführbar. Da durch die Ballonvalvuloplastie an der Aortenklappe in der Regel keine dauerhafte Beschwerdebesserung erreicht werde kann, wird dieses Verfahren nur in Einzelfällen eingesetzt, z.B. bei Patienten bei denen aufgrund besonders schwerwiegender Begleiterkrankungen eine Klappenimplantation nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist.
Sapien: Fa. Edwards©